Fischer im Recht zu AfD und Höcke
Ich hatte ja schon mehrfach Loblieder auf den Richter am BGH Thomas Fischer gesungen. Nicht, weil ich ihn für so einen tollen Menschen halte (dafür kenne ich ihn zu wenig, und dafür gibt es Fanclubs), sondern allein, weil er in der Lage ist, in 2 Sätzen schwierigste Probleme auf ihren Kern einzudampfen.
Nun hat er das wieder getan, und zwar zur AfD, zu einem Menschen namens Björn Höcke, und zum Osten im Allgemeinen:
Das ist in der Tat so ziemlich das Beste, was ich in der letzten Zeit dazu gehört oder gelesen habe. Und dem ist nichts hinzuzufügen.
Nun hat er das wieder getan, und zwar zur AfD, zu einem Menschen namens Björn Höcke, und zum Osten im Allgemeinen:
"Das Tragische und Alberne an Höcke ist daher nicht, dass sein dumpfes Gefühl der Verlorenheit und Verratenheit falsch ist. Wir wollen ihm auch nachsehen, dass er Reden der Vergangenheit zu imitieren sucht, obgleich er nicht mehr zustande bringt als sorgsam an Genauigkeiten, Tatbeständen und Verantwortungen vorbeizureden. Wir kennen das von Rechtsradikalen seit 70 Jahren: Wortfetischismus, Oberschlauheit für Doofe, Verachtung von Verantwortung. Die unten stehen und das Geschwätz jubelnd für bare Münze nehmen, sind vorher Opfer, dann Werkzeug und im Nachhinein wieder Opfer. Und haben doch immer nur das Gute gewollt, auch wenn das für die anderen manchmal hart werden musste. So tut das liebe deutsche Volk immer wieder seine Pflicht an der Welt: Die Massengräber der letzten großen Pflichterfüllung liegen noch vor unseren Augen, da jubeln liebe Volksgenossen schon wieder, wenn Flüchtlingsheime brennen.
Wir nehmen dem Oberstudienrat übel, dass ihm nichts Anderes entweichen will als die warme Luft des Ressentiments gegen solche, die vermeintlich noch tiefer stehen. Hätte er auch nur ansatzweise den Mut, den er für sich in Anspruch nimmt, forderte er Rechenschaft von denjenigen, die ohne Skrupel die Welt zu einem globalen Ort der Bereicherung der Milliardäre gemacht haben. Stattdessen stellt er sich samt seinen Kumpanen an die Spitze eines traurigen Haufens von Globalisierungsverlierern, die heim ins Reich ihrer Mutterbäuche streben und dafür alles niedertreten wollen, was noch schwächer ist als sie. Nicht zufällig übrigens mit besonderem Erfolg im Osten Deutschlands: Die Vokabeln des vermeintlichen Volkstums und der naturgesetzlichen Gewalt sind dort allesamt noch verfügbar. Die Schande des Oberstudienrats aus Lünen und seiner Genossen ist es, dies für das eigene Fortkommen zu benutzen und Menschen aufeinander zu hetzen, statt ihnen die Wahrheit zu sagen."
Das ist in der Tat so ziemlich das Beste, was ich in der letzten Zeit dazu gehört oder gelesen habe. Und dem ist nichts hinzuzufügen.
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